Sportlerempfang für erfolgreiches Rennrodel-Doppel: Hannes Orlamünder und Paul Gubitz tragen sich in das goldene Buch der Stadt ein

Freudentränen, Tränen der Rührung und Dankbarkeit haben den Sportlerempfang für die Zella-Mehliser Rennrodler Paul Gubitz und Hannes Orlamünder am Sonntag begleitet. In den Reden wurden nicht nur die sportlichen Leistungen der beiden Athleten gewürdigt, sie haben sich zu diesem Anlass auch in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. „Es war ein langer, steiniger Weg. Gerade in Deutschland gibt es viele starke Teams. Ihr habt immer angeklopft, immer gesagt: Wir sind auch noch da“, würdigte Bürgermeister Torsten Widder die sportliche Leistung des Rennrodel-Doppels, das bei den Weltmeisterschaften im kanadischen Whistler erstmals die Goldmedaille gewann und sich damit den Weltmeistertitel holte. Außerdem waren die Athleten bei der Weltmeisterschaft erfolgreich im Mixed-Doppel und in der Team-Staffel. Torsten Widder hob in seiner Rede ebenso die Verdienste der Trainer, des Vereins und der Familien der beiden Sportler hervor.
Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbands, rechnete bei seiner Glückwunsch-Rede vor, dass es noch 341 Tage bis Olympia seien und meinte zuversichtlich: „Wir wissen, dass es mit Euch weitergeht“. Auch Dominique Haupt, der für den Rennrodelclub sprach, würdigte die große Karriere, die im Kleinen begonnen habe und mit Leidenschaft ausgefüllt werde. Er wünschte den beiden Zella-Mehliser Rennrodlern, dass der olympische Eiskanal „oberhofig“ werde – eine Anspielung auf den ersten Weltcupsieg auf der Oberhofer Heimbahn im Dezember 2024.
Mandy Scheidig, Mama von Paul, hielt stellvertretend für die Familien der beiden 25-jährigen Sportler eine Rede und sagte: „Wir wissen, was dahinter steckt, wie viele Tränen geflossen sind. Ihr habt bei allen Höhen und Tiefen durchgehalten und für mich ist es immer noch unbeschreiblich, was da passiert ist“. Sie dankte auch den Freundinnen der beiden Athleten und der Oma, die immer für frische Wäsche im Gepäck sorgt.
Der Eintrag ins Goldene Buch indes war eine Überraschung für die Sportler während des Empfangs, der gemeinsam durch Stadt und Rennrodelclub ausgerichtet wurde. Die Stadt Zella-Mehlis führt das Goldene Buch seit 1992. Eingetragen haben sich einstige Ministerpräsidenten, Landespolitiker und Alt-Bürgermeister, außerdem ehrt die Stadt ihre Spitzensportler mit einem Eintrag ins Goldene Buch. So haben beispielsweise Kati Wilhelm und Andi Langenhan darin unterschrieben, auch Olympiasiegerin Victoria Carl hatte sich 2022 darin verewigt.
Paul Gubitz konnte bei seiner Dankesrede dann auch die Tränen nicht ganz zurückhalten. Sichtlich gerührt waren er und sein Doppel-Partner Hannes Orlamünder. Sie ließen das Rennen im kanadischen Whistler noch einmal Revue passieren, erinnerten sich an die Nervosität vor dem Lauf und die Zuversicht: „Es gibt Tage, da weißt Du, es passiert“, sagt Paul Gubitz rückblickend. Und doch: „Es ist immer noch unbegreiflich. Man arbeitet Jahre daraufhin“, fasst Hannes Orlamünder zusammen.