Gedenktafel für Johann Peter Haseney enthüllt

Feierlich enthüllt wurde jetzt die Gedenktafel an dem früheren Postgebäude, Rathausstraße 2. Sie erinnert an den Schöpfer der ersten deutschen Briefmarke, an Johann Peter Haseney. Er hat den „Schwarzen Einser“ geschaffen, die Briefmarke des Königreichs Bayern, die am 1. November 1849 erstmals ausgegeben wurde und damit die erste deutsche Briefmarke war.
Johann Peter Haseney stammt aus Mehlis! Er ist hier am 27. November 1812, also vor 212 Jahren, zur Welt gekommen. Er absolvierte Ausbildungen zum Büchsenmacher und zum Graveur und kam auf seiner Wanderschaft nach München. Dort arbeitete er an einem mathematisch-mechanischen Institut als Graveur und konnte dank eines Stipendiums ein mathematisches Studium absolvieren. Seine Aufgabe an der bayerischen Notenbank war es schließlich, Banknoten fälschungssicher zu machen. Schließlich reichte er den Entwurf für die erste Briefmarke ein, der schließlich ausgewählt wurde. In England waren Briefmarken bereits neun Jahre zuvor ausgegeben worden. Das Königreich Bayern wollte daran anknüpfen – schließlich war die schnellere und günstigere Beförderung von Informationen eine wichtige Aufgabe.
Die Enthüllung der Tafel übernahmen Bürgermeister Torsten Widder und Museumsleiter Lothar Schreier. Im Museum war die Tafel zuletzt untergebracht, nachdem sie zwei Mal – jeweils aufgrund von Eigentümer-Wechseln vom früheren Postgebäude abmontiert worden war. Vor Ort war auch einer der aktuellen Eigentümer, Peter Recknagel sowie ein Nachkomme von Johann Peter Haseney, der den Namen Peter Haseney trägt.
Bürgermeister Torsten Widder dankte bei dieser Gelegenheit den Mitgliedern des Geschichts- und Museumsvereins, des Archivvereins und dem Museumsteam dafür, dass sie die Geschichte unserer Stadt immer wieder ins Bewusstsein der jüngeren Generationen rücken. Viele große Ideen – wie die von Johann Peter Haseney – stammen aus unserer Stadt und tragen ihren Namen in die Welt. Torsten Widder nannte Heinrich Ehrhardt und Hans Renner als weitere Beispiele dafür.
Heinrich Jung, früherer Geschichtslehrer und Mitglied im Geschichts- und Museums sowie im vom Archivverein, nahm die Anwesenden gedanklich mit auf eine kurze Reise in die Zeit, in der Johann Peter Haseney lebte. Er vermittelte einen lebendigen Eindruck davon, wie – obwohl der Adel wieder an der Macht war – der Fortschritt angesichts von Entwicklungen wie Eisenbahn und Dampfmaschine nicht aufzuhalten war. Die Briefmarke von Johann Peter Haseney, die in unserem Stadtbild auch am „Platzwächter“ auf dem Mehliser Markt und in einem der farbigen Fenster in der Bibliothek zu finden ist, ist ein kleines Symbol dafür.