Veröffentlicht am 18.07.2024

Ein Spektakel aus Sport, Stimmung, Teamgeist: Citybiathlon im Oberzentrum Südthüringen in den Startlöchern

Der Citybiathlon im künftigen Oberzentrum Südthüringen steht in den Startlöchern und verspricht erneut ein unvergessliches Erlebnis für Teilnehmer und Zuschauer. Martin Bremer, Organisator der Biathlon-Deutschland-Tour, gibt spannende Einblicke in die gemeinsame Planung mit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG), seine persönliche Motivation und die Besonderheiten der kommenden Etappe im künftigen Oberzentrum Südthüringen.

Beim Citybiathlon läuft man auf dem Thoraxtrainer und schießt am Lichtgewehr… einige Leute kennen den Begriff "Thoraxtrainer" vielleicht nicht. Gibt es ein anderes Wort dafür und wann hast du das erste Mal auf einem solchen Gerät trainiert?

Ja, wir sprechen oft von „Skilanglauf-Cardiogeräten“ oder „Skilanglauf-Ergometern“. Die Leute können sich darunter mehr vorstellen. Ich entdeckte diese Geräte im Herbst 2015 und testete sie sofort. Bereits im Dezember 2015, beim Biathlon auf Schalke, hatten wir drei von ihnen im Einsatz. Es ging alles sehr schnell.

Was motiviert dich persönlich, seit 2015 den Citybiathlon in ganz Deutschland zu organisieren und zu betreuen?

Ich bin ein Sportler durch und durch. Früher war ich Langstreckenläufer und Marathoni, und auch heute fasziniert mich die Welt des Wettkampfsports. Die Biathlon-Tour macht mir großen Spaß, und das ist die beste Voraussetzung, um viel leisten zu können. Es ist schön zu sehen, wie Teilnehmer, die lange keinen Sport mehr gemacht haben, glücklich und stolz sind, nachdem sie diese Herausforderung angenommen und gemeistert haben. Aktives Erleben verzaubert Menschen und Situationen, das sehe ich oft bei unseren Teamchallenges.

Wie groß ist die Vorfreude bei dir und deinem Team auf die Etappe in Oberhof?

Die Biathlon-Tour ohne Oberhof wäre wie eine Heim-EM im Fußball ohne Dortmund. Oberhof ist der Sehnsuchtsort aller Biathlonfans, und das gilt natürlich auch für uns. Also ja, wir freuen uns sehr auf die Rückkehr nach Oberhof.

Was ist das Besondere am Austragungsort Oberhof?

Oberhof ist ein Ort voller Biathlon-Emotionen. Das Tour-Finale der Biathlon-Deutschland-Tour findet zum dritten Mal in Folge in der Oberhofer Skihalle statt. Wenn wir Oberhof erwähnen, glänzen die Augen der Biathlonfans. Viele, die den Weltcup schon live erlebt haben, möchten wiederkommen, und diejenigen, die ihn nur aus dem Fernsehen kennen, wollen ihn endlich live erleben. Daher freue ich mich wirklich sehr über die Einladung der KAG, eine Etappe in Oberhof anbieten zu können

Worauf freust du dich besonders, wenn du an die Etappe in Oberhof denkst?

Ich liebe den rauen Thüringer Wald, wo man auch im August nicht sicher sein kann, den Sommer zu treffen. Ich freue mich auf hoffentlich einige Leistungssportler aus dem Internat oder den Wintersportvereinen, viele Sportbegeisterte und Neugierige, die sich einfach mal austesten wollen. Und ich freue mich auch auf Michael „Ebs“ Rösch. Er wird Coach, Sparringspartner, Edelfan, Siegerehrer, Filmer und Co-Moderator sein. Ein toller Typ!

Was können die Zuschauer in diesem Jahr in Oberhof vom Citybiathlon erwarten? Gibt es besondere Attraktionen oder Neuerungen?

Zunächst einmal können wir in diesem Jahr wieder eine Teamchallenge anbieten. Es sind schon zehn Staffel á vier Personen angemeldet. Das wird ein schönes Spektakel aus Sport, Stimmung, Teamgeist und zieht sicher auch weitere Schaulustige an. Außerdem freue ich mich besonders auf den Inklusionsbiathlon mit erfolgreichen Parasportlern aus Oberhof wie Johannes Rank, Ivonne Möller, Selina Ortlieb, Peter Hänsgen sowie ihrem Trainer, Michael Roth. Dafür bringen wir eine akustische Biathlonschießanlage für sehbehinderte Menschen mit, die auch Sehende ausprobieren können. Gezielt wird dabei mit den Ohren anstatt mit den Augen

Was macht den Citybiathlon in Oberhof einzigartig im Vergleich zu anderen Veranstaltungsorten?

Die Mühe und Hingabe der Arbeitsgruppe Veranstaltungen, deren Mitarbeiter der vier Orte Oberhof, Schleusingen, Suhl du Zella-Mehlis viel Zeit in die Organisation investieren, ist beeindruckend. Das ist großartig und außergewöhnlich und wird sich sicherlich auch positiv auszahlen. Und dann hoffe ich, dass wie im Vorjahr auch wieder viele Biathlonfans unter den Urlaubsgästen hier sind. Im Vorjahr war viel Interesse seitens der Urlauber für die Biathlon-Tour zu spüren.

Wie klappt deiner Meinung nach die gemeinsame Organisation der Veranstaltung durch die KAG und dich?

Wir sind gut eingespielt. Die KAG ist absolut motiviert, eine tolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Zusammenarbeit zeigt, wie stark das Engagement der Städte für den Sport und ihre Bürger und Gäste ist. Die Kommunikationsarbeit und das Engagement, neben dem Citybiathlon auch weitere Mitmachangebote zu organisieren und damit einen Festcharakter für das Sportereignis zu ermöglichen, zeugt von einem sehr guten Miteinander und ist beispielhaft für andere Orte.

Ist es schwer, beim Citybiathlon mitzumachen? Welche Voraussetzungen müssen die Teilnehmer erfüllen?

Wenn man gewinnen möchte, ist es natürlich schwerer. Aber wenn das Biathlonerlebnis im Vordergrund steht, ist es vor allem ein großer Spaß. Man muss nicht super sportlich sein, denn es sind nur 400 m in der Loipe zu absolvieren. Wir mögen besonders auch Teilnehmende, die noch nie ein Gewehr in der Hand hatten, denn dann sind wir auch als Coaches gefragt und häufig kommen die Erfolgserlebnisse rasch. Was unsere Teilnehmer brauchen, ist Mut, denn sie wagen sich in einen Wettbewerb, ohne zu wissen, wie gut sie sein werden. Wir hoffen auf viele Mutige, denn Mut ist eine großartige Eigenschaft.

Welche Tipps würdest du neuen Teilnehmern geben, die zum ersten Mal beim Citybiathlon starten möchten?

Am besten taucht man richtig in die Welt des Biathlons ein. Mehrere Schießserien helfen, Erfahrungen zu sammeln. Auf den Thoraxtrainern ist Kraft aus dem Oberkörper wichtig, aber auch Schwung aus dem ganzen Körper. An den jüngsten Bewegungstalenten sieht man schön, wie sie fehlende Kraft durch Schwung aus dem ganzen Körper ausgleichen. Vor dem ersten Schuss hilft tiefes Durchatmen, um den Atem zu kontrollieren. Schnelle Schüsse im Rhythmus sind möglich, aber man muss mental voll da sein. Wenn man an die abendliche Party denkt, wird das nichts.

Warum sollte man sich unbedingt für eine Staffel oder am Einzelwettkampf anmelden?

Weil es für jeden ein frisches, neues Erlebnis in einer tollen Atmosphäre ist. Wir kommen dem echten Biathlon sehr nahe, und im Thüringer Wald sollte jeder mindestens einmal selbst ein Biathlonerlebnis haben.

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