Wissen, wo es Hilfe gibt: Notinsel-Rallye durch Zella-Mehlis

Mit lauten „Jaaa“-Rufen beantworten die Drittklässler der Grundschule „Martin Luther“ am Montagmorgen, 12. Mai, die Frage, ob sie wissen, was eine Notinsel ist. Damit sind die besten Voraussetzungen für das Programm am Vormittag erfüllt. Denn die Jungen und Mädchen der Klasse 3a gehen an diesem Tag auf eine Rallye durch die Stadt, um die Notinseln in Zella-Mehlis zu erkunden und mehr darüber zu lernen.
Bevor es losgeht, begrüßt Bürgermeister Torsten Widder die Schüler und fasst zusammen: „Ziel ist, Kindern in Angst- und Gefahrensituationen Schutz zu bieten, Menschen zum Hinsehen und Handeln zu bewegen und potentiellen Tätern, sofern es welche gibt, ein deutliches Signal zu setzen“.
Notinseln – das sind jene öffentlichen Einrichtungen und Geschäfte in der Stadt, die in einer Gefahren- oder Notsituation helfen können. Zu erkennen sind sie ganz leicht an dem Logo mit den drei Kindern und dem markanten blauen Schriftzug. Die Geschäfte und Einrichtungen sollen für Kinder eine sichere Anlaufstelle sein, wenn beispielsweise auf dem Schulweg etwas passiert. Und die Drittklässler haben auch ganz konkrete Vorstellungen, wann das nötig sein könnte: Wenn es einem nicht gut geht, wenn man sich verlaufen hat oder wenn man den Schlüssel verloren hat, so lauten ihre Antworten. Überall, wo sie das Notinsel-Zeichen finden, sind Menschen, die ihnen helfen. Ganz wichtig zu wissen: Ein privates Wohnhaus oder ein Auto ist niemals eine Notinsel.
Das deutschlandweite Kinderschutzprojekt, das von der Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel ins Leben gerufen wurde, wird in Zella-Mehlis seit 2009 umgesetzt. Zella-Mehlis ist neben Meiningen, Schmalkalden und Brotterode-Trusetal eine von vier Städten im Landkreis, die sich beteiligen. Dies geschieht immer mit Partnern vor Ort. In Zella-Mehlis ist das der Kinder- und Jugendfreizeittreff. Und natürlich alle beteiligten Geschäfte und Einrichtungen. Darunter sind auch städtische Einrichtungen wie die Stadt- und Kreisbibliothek, das Stadtmuseum Beschußanstalt, die Tourist-Information und die Kindergärten. Insgesamt gibt es 22 Notinseln im Stadtgebiet, 200 sind es im Landkreis, 17.000 in ganz Deutschland.
Und so machen sich die Jungen und Mädchen der Grundschule „Martin Luther“ am Montag, 12. Mai, auf den Weg. Zu den Stationen der Rallye gehören unter anderem das Café Otto, das Break Down Kampfsportstudio und der Integrative Kindergarten Sommerau. Am Ende der rund einstündigen Tour sind die Kinder bestens informiert, wie sie Notinseln erkennen und wo in der Stadt sie im Fall der Fälle die Anlaufstellen finden.
Und die gute Nachricht ist: Die regelmäßigen Evaluationen haben gezeigt, dass die Notinseln sehr selten in Anspruch genommen werden und es sich bisher immer um Vorkommnisse wie ein verlorener Schlüssel oder ein abhanden gekommenes Schülerticket für den Bus handelte. Alles Fälle, in denen immer schnell geholfen werden konnte.
Notinseln in Zella-Mehlis:
Kinder- und Jugendfreizeittreff
Stadt- und Kreisbibliothek
Tourist-Information
Stadtmuseum Beschußanstalt
Kindernest Rodebach
Ruppbergspatzen
Kindergarten Sommerau
Regenbogendorf
Schillerschule
Sozialwerk Meiningen –Tagesstätte
Reise4büro Gröschel
Café Otto
Meeresaquarium
Break Down
Blumenstübchen
Lang Bikes & Services
Bäckerei Scheidig
Kleiderlädchen mit Herz
Bäckerei Müller
Gärtnerei und Blumenfachgeschäft Marr
Spangenbergapotheke im A 71-Center