Besuch bei Tatortreinigung Lotze: Mehr als zehn Jahre Engagement, Mut und harte Arbeit

Als Bernadeta Lotze anfing, ihre Reinigungsdienste anzubieten, hat sich die junge Polin mit Rucksack auf dem Rücken und Wischmopp in der Hand per Bus auf den Weg zu den Kunden in Zella-Mehlis gemacht. Das ist inzwischen mehr als zehn Jahre her. Heute stehen mehrere Fahrzeuge vor dem Firmensitz in der Feldgasse. Das Logo für die Tatortreinigung ist nicht zu übersehen. Bernadeta Lotze ist längst nicht mehr alleine unterwegs, sie beschäftigt zehn Mitarbeiter.
Was sie sich in mehr als zehn Jahren mit Selbstbewusstsein, Mut und harter Arbeit aufgebaut hat, würdigt Bürgermeister Torsten Widder im Rahmen eines Unternehmensbesuchs. Bernadeta Lotze blickt auf die Anfänge zurück und berichtet von den Hürden und Herausforderungen, die sie im Laufe der Jahre gemeistert hat.
In Polen hat Bernadeta Lotze nach der Berufsschule mit Abitur studiert. Als ausgebildete Detektivin und als Bodyguard hat sie in einer Sicherheitsfirma gearbeitet. Nach Deutschland kam sie, um zu arbeiten. Sie lernte ihren Mann kennen und gründete eine Familie. Eigentlich wollte sie zur Polizei, was aber nicht klappte. „Es ist wie es ist. Du musst das Beste daraus machen“, so ihr Credo. Nach verschiedenen Jobs hat sie sich 2014 für die Selbstständigkeit entschieden und ihre Reinigungsfirma eröffnet. „Ich habe mir immer alles selbst erarbeitet“, sagt sie stolz.
Bernadeta Lotze und ihre zehn Mitarbeiter übernehmen für Kanzleien und Arztpraxen, Busunternehmen und Wohnungsgesellschaften sowie kleine und mittelständische Unternehmen in Zella-Mehlis und Umgebung die Gebäudereinigung. „In Bereichen, die mit Hygiene zu tun haben, da muss das Ergebnis stimmen“, sagt Bernadeta Lotze und weiß, dass sie einen hohen Standard bietet. „Das hebt uns ab“, sagt sie und bemängelt den Preiskampf im Reinigungsgewerbe, wo es oftmals nur darum gehe, dass alles schnell erledigt sei, aber Qualität auf der Strecke bleibe. „Unsere Arbeit ist auch Verantwortung“, ist sich Bernadeta Lotze sicher. Denn ohne Reinigungsfirmen oder beispielsweise auch die Müllabfuhr, „hätten wir Zustände wie im Mittelalter.“ Firmen wie ihre seien eine wichtige Säule für die Gesellschaft. Inzwischen hat Bernadeta Lotze auch die Ausbildereignung abgelegt und möchte gerne im Beruf der Gebäudereinigung ausbilden.
Im Laufe der Zeit hat sich die heute 45-Jährige fachlich spezialisiert, zuletzt vor vier Jahren mit der Tatortreinigung. Das Unternehmen bietet heute neben der Gebäudereinigung die spezielle Reinigung von Leichenfundorten, Unfallorten und Spezialreinigung aber auch Entrümpelungen von Messie-Wohnungen und Desinfektion an. Als zertifizierte Tatortreinigerin, Desinfektorin und Hygienebeauftragte im Gesundheitswesen weiß Bernadeta Lotze: „Die Arbeit ist anspruchsvoll und oft emotional. Die Angehörigen sind aber auch dankbar für die Hilfe, die wir bieten“.