1884-2024 - 140 Jahre Brandleitetunnel
140-jähriges Jubiläum der Eröffnung des Brandleitetunnels auf der Bahnstrecke Neudietendorf-Ritschenhausen
Von Mai 1881 bis Juli 1884 erfolgte der Bau des Eisenbahntunnels unterhalb des Rennsteigs. Damit schuf die damalige Deutsche Reichsbahn eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen und die Städte Zella St. Blasii und Suhl waren über das Bahnnetz an den Schienenverkehr angeschlossen. Über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen beim Tunnelbau gibt es kaum aktenkundige Aussagen. Bekannt ist jedoch, dass rund um die Uhr gearbeitet wurde. Die Arbeitskräfte erhielten nur einen kärglichen Lohn. Schwierig und gefährlich war besonders die Arbeit im Tunnel. Es lauerten ständig Gefahren in Form von Wassereinbrüchen, Gasen und Explosionen. Nach offiziellen Angaben verunglückten fünf Arbeiter tödlich. Viele weitere erlitten teils schwere Verletzungen.
Am 1. August 1884 rollte dann der erste Zug auf der Bahnlinie durch den Brandleitetunnel.
Ein massives Denkmal aus Granit auf dem historischen Friedhof in Zella erinnert noch heute an die beim Bahnbau Verunglückten und im Eisenbahner-Lazarett verstorbenen Arbeiter. Am 5. Dezember 1884 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Weihe des Denkmals in Zella St. Blasii statt.
Mit der Sanierung durch den Steinmetz Thomas Ehrlein aus Steinbach-Hallenberg erstrahlt es nunmehr wieder in neuem Glanz.
Text teilweise aus „Der Bau des Brandleitetunnels“ – erschienen im Heinrich-Jung-Verlag 1994